CANH CHUA CHAY, VIETNAMESISCHE SUPPE

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Verehrte Leserschaft.
Wir haben einen neuen Gastkoch an Bord: LI WOLFGANG SCHIFFER. Ein kölscher Jung mit südkoreanischen Wurzeln. Es gibt nicht viele Menschen, die so passioniert kochen und über das Essen im Allgemeinen sprechen können wie Li. Generell kommuniziert er nicht wenig und auch nicht langsam. An einem Tag spricht er wohl so viel wie ein Fritze in einem Jahr. Kein Witz. Eine sehr illustre Kombination die beiden. Optisch und innen höchst verschieden, doch verbindet beide die Liebe zum Fleisch. Da Fratze diese Leidenschaft nicht so sehr teilt, wurde der Fleischexperte auch umgehend dazu verdonnert eine vegane Suppe zu kochen, um sich vorzustellen. Logisch, oder? Und WAS für eine schmackofratzige Suppe kredenzt wurde. HOHOHO! In Zukunft werden wir uns wohl alle 6-8 Wochen zum heiteren Kochen verabreden und Euch LI’S kulinarische Ergüsse mitteilen.

Allerbeste Grüße,

F&F samt L

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*DAS SAGT LI: Canh Chua Chay ist die vegetarische/vegane Variante der südvietnamesischen süßsauer-salzigen Fischsuppe Canh Chua oder Cá Nấu (gekochter Fisch). Wörtlich übersetzt beudeutet Canh Chua „saure Suppe“ und Chay bedeutet „vegetarisch“. Es gibt mindestens 40 verschiedene Varianten dieser Suppe. Deswegen ist es besonders schwer zu sagen, was nun eine wirklich authentische Canh Chua sein mag. Das mein Rezept nicht 100 % authentisch sein kann, liegt also in der Natur der Sache. Ich nenne diese Canh Chua Version ganz frei die Vi-Li Variante, da sie hauptsächlich auf den Kochanweisungen meiner guten, und natürlich aus Vietnam stammenden Freundin Vi basiert, sowie ein paar Kniffen die ich aus anderen Rezepten gemopst habe.*

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CANH CHUA CHAY
VORSPEISE 6-8 PERSONEN / HAUPTSPEISE 6 PERSONEN

250 g frische Tamarinde (aus dem Asialaden)

4-5 cm großes Stück Ingwer, in Scheiben geschnitten und mit der flachen Seite der Klinge einkerben, damit der Geschmack besser in die Brühe übergeht oder einfach mit zum Beispiel der Unterseite eines Mörsers platt hauen.

5 Knoblauchzehen, mit der flachen Seite des Messers auf die Knoblauchzehen in der Schale gehauen und geschält

12 Cocktailtomaten, gewaschen und gehälftet

1 kleine, reife Ananas, geschält und in 2 cm große Stücke geschnitten

Brauner Zucker, Palmzucker oder Kokosblütenzucker– je nach Lust und Laune

200 g gebackener Tofu (aus dem Asialaden), in Scheiben geschnitten

3-4 kleine rote Chilis, in feine Röllchen geschnitten

3 Handvoll Mungobohnensprossen, gewaschen

1 Bund Frühlingszwiebeln, Enden entfernt und in Röllchen geschnitten

1 kleiner Bund Dill, gewaschen

Ngò Ôm (Reisfeldkräuter aus dem Asialaden), gewaschen

*LI’S TIPP: Ngò Ôm ist schwierig zu bekommen, deswegen muss man sich manchmal einfach mit den Klassikern Rau Răm (vietnamesischer Koriander), Ngò gai (langer Koriander/Europagras), and Rau Quế (Thai-Basilikum) zufriedengeben.
Ich persönlich benutze zusätzlich banalen Dill, klingt seltsam, schmeckt aber hervorragend & wird auch in meiner vietnamesischen Liebliengsuppe Bun Ca verwendet.* (ANMERKUNG F&F: WIE? Wieso bekommen wir nicht Deine Lieblingssuppe? Was geht?)

1/2 kleinen Weißkohl, geputzt, Strunk entfernt & in Julienne (sehr feine Scheiben) geschnitten

Pflanzenöl (zum Bsp. Sonnenblumenöl oder Rapsöl)

Salz

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„Frische“ Tamarinde ca. 30 min in 2,5 l lauwarmem Wasser einweichen.

Pflanzenöl in einem mittelgroßen Topf erhitzen Ingwerscheiben und die zertrümmerten Knoblauchzehen dazugeben und anbraten, bis sie gülden sind.

Die Tomaten & Ananas (auch das harte, fasrige Mittelstück der Ananas) hinzugeben und etwa 5 min. anbraten.

In der Zwischenzeit das Tamarindenwasser durch ein feines Sieb gießen, den übrig gebliebene Tamarindenmatsch (der zugegebenermaßen nicht sonderlich appetitlich aussieht) ordentlich mit den Händen auswringen und den so entstandenen Saft ebenfalls durch das Sieb passieren.

Mit dem Tamarindenwasser nun die köchelnden Tomaten, Ananas etc. ablöschen.

Das Ganze ein paar Minuten einkochen lassen und dann mit Salz und Zucker abschmecken, bis eine zufriedenstellende süß-sauer-salzige Balance erreicht ist.

*LI’S-TIPP: Ich rate dazu lieber etwas zu unterzuwürzen, um dem Gast die Möglichkeit zu geben die Suppe nachträglich genau auf seinen Geschmack abzustimmen.*

Hitze reduzieren und die Suppe etwa 20 min. vor sich hin köcheln lassen. Eventuell noch mal abschmecken nach der Einkochzeit.

Den gebackenen Tofu in einer Pfanne mit Salz in Pflanzenöl knusprig braten. Zum Entfetten auf Küchenkrepp geben.

Tofu, Chili, Mungobohnensprossen, Frühlingszwiebeln & Kräuter in Schüsseln verteilen.

Die Suppe ein letztes Mal aufkochen und den Weißkohl dazugeben.

*LI’S TIPP: Die Suppenschüsseln in einem Ofen vorwärmen.*  

Nun stellt man alle Schüsseln mit Tofu, Chili & Co und den Suppentopf auf den Tisch, verteilt die Suppe in die Schüsseln und jeder kann nach Lust und Laune seine Suppe selbst zusammenstellen, Kräuter zupfen etc. …

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FRITZI + BIER + MAL NIX MACHEN = GLÜCKLICHER FRITZE

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www.anna-koenig.de www.holgerwenzl.com

7 Kommentare

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